BDSM – Die etwas andere Welt der Erotik

Sind Sie sexuell offen und experimentierfreudig oder wollen Sie in Ihrer Partnerschaft neue Wege einschlagen, um das Prickeln und die Spannung wieder in Ihr Liebesleben zurückzuholen? Beides sicherlich hervorragend nachvollziehbare Szenarien, die Sie vielleicht auch schon selbst mal durchlebt haben.

Haben Sie sich in diesem Zusammenhang aber auch schon mal heimlich mit dem Gedanken der Dominanz und Unterwerfung beim Sexspiel beschäftigt? Eventuell sind Sie auch bereits über den Roman „Fifty Shades of Grey“ gestolpert oder verfolgen sogar fieberhaft den Weg der Romanvorlage in unsere Kinos.

Auch wenn Sie bislang mit den Themen BDSM und Sadomaso wenig Berührungspunkte hatten, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie diesen Buchtitel noch nie zuvor gehört haben. 10 Millionen Deutsche haben das Buch gelesen. 100 Millionen Frauen weltweit haben das sexuell aufgeladene Liebesmärchen gelesen. 450 000 Kinokarten wurden vorbestellt (weltweit: 3 Millionen).

Story? Eine jungfräuliche Studentin (21) trifft einen Sadomaso-süchtigen Milliardär (27). Es wird die erstaunlichste, schmerzlichste Liebe ihres Lebens.

Was genau ist denn BDSM überhaupt?

Der Begriff BDSM ist ein Akronym und steht für Bondage Dominanz Sadismus Masochismus und fasst somit mehrere sexuelle Vorlieben zusammen.

Diese Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Praktiken wird auch als Sadomasochismus (SM) bezeichnet.

Der aus dem Englischen stammende Begriff dieses beliebten Fetischs steht für drei Hauptbereiche:

Fesseln (Bondage) und Disziplin

Junge Frau mit verbundenen Augen genießt Fesselspiel
Junge Frau mit verbundenen Augen genießt Fesselspiel
© Wisky – Fotolia.com

Der englische Begriff Bondage beschreibt Praktiken der Fesselung (der Partner wird gefesselt), oder andere Arten der Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Studien zeigen, dass ca. 50 % der Männer und viele Frauen Fesselungsspiele erotisch finden.

Dominanz und Unterwerfung (Submission)

Bei dieser Spielart des BDSM geht es darum, dass sich ein Partner für eine bestimmte Zeit dem anderen unterordnet. Der devote Partner unterwirft sich und gehorcht seinem Top (im Rahmen der vereinbarten Grenzen). Dieses ungleiche Machtverhältnis wird bewusst angenommen und angestrebt.

Sadismus und Masochismus

Bei diesem Teilbereich des BDSM handelt es sich um Praktiken, deren Zweck das Zufügen oder das gewollte Erleiden von Schmerzen ist. Diese Praktiken umfassen unter anderem Wachsspiele, Kneifen, Zwicken, Kitzeln, Schlagen mit der Hand oder verschiedenen Instrumenten.

BDSM bietet verschiedene Möglichkeiten, innerhalb derer Sie Ihre Vorlieben finden können. Bei sadomasochistischen Aktionen geht es um erotische Machtspiele und nicht nur um Schmerz. Diese Spiele sind geprägt von einer klaren Rollenverteilung. Ein BDSM-Spiel findet in der Regel zwischen einem aktiven (Top oder Dom) und einem passiven (Bottom oder Sub) Part statt.

BDSM – Die etwas andere Welt der Erotik
BDSM – Die etwas andere Welt der Erotik
Bildquelle: Freepik

Wichtige Infos über BDSM

  • Es gibt keinen Zwang beim BDSM.
  • BDSM ist Ausdruck Ihrer sexuellen Vorlieben.
  • Die Spiele finden immer im Rahmen gemeinsamer Absprachen statt.
  • Diese Einvernehmlichkeit wird als „SSC“ bezeichnet – sicher, mit gesundem Menschenverstand, einvernehmlich.
  • Es wird immer ein „Safeword“ vereinbart, um das BDSM-Spiel jederzeit
    abbrechen zu können

Im folgenden Video thematisiert Sexualberaterin Lisa Mucke BDSM und klärt nicht nur über gängige Vorurteile auf, sondern teilt auch mit Ihnen, welche Erkenntnisse die meisten Paare für ihre eigene Beziehung daraus gewinnen können.

Lisa Mucke ist Kommunikationspsychologin und Sexualberaterin. Ihr Ziel ist es, Frauen zu unterstützen, die mit ihrer Sexualität unzufrieden sind, und ihnen zu helfen, diese so auszuleben, dass sie Freude daran finden.

Die Ursprünge von BDSM: alternative erotische Spielarten haben eine lange Tradition

Wenn Sie etwas tiefer eintauchen, werden Sie entdecken, dass BDSM keineswegs ein modernes Phänomen ist. Die bemerkenswerten historischen Aspekte von BDSM umfassen folgende Punkte:

  • Kunstwerke und Schriften aus dem antiken Griechenland und Rom belegen, wie physischer Schmerz als erotischer Reiz eingesetzt wurde. Dies wird im Buch „An Illustrated History of the Rod“ von William M. Cooper, das erstmals im Jahr 1868 erschien, beschrieben.
  • Das Kamasutra, der geschätzte Sanskrit-Text über Sexualität, der vor ungefähr 2.000 Jahren in Indien verfasst wurde, listet sechs geeignete Orte auf, um eine Person leidenschaftlich zu stimulieren, sowie vier Methoden, dies zu erreichen. Ferner gibt es Kapitel mit den Überschriften „Kratzen“, „Beißen“ und „Rollentausch“.
  • Der Marquis de Sade, ein französischer Adliger, der von 1740 bis 1814 lebte, verfasste eine Reihe erotischer Romane und Kurzgeschichten, die sich mit dem Thema des Schlagenlassens und des Befehlens von Hieben beschäftigten. Der Name des Autors gab letztendlich dem Begriff „Sadismus“ seinen Ursprung.
  • Auf ähnliche Weise stammt der Begriff „Masochismus“ vom Namen des österreichischen Adligen und Schriftstellers Leopold von Sacher-Masoch ab, dessen Werk „Venus im Pelz“ aus dem Jahr 1870 eine dominant-unterwürfige Beziehung thematisiert.
  • Bereits im Jahr 1953 zeigte eine Untersuchung des Kinsey Instituts, dass 55 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer durch einen Biss erregt wurden.*
  • Und selbst vor dem Erscheinungsdatum von „Fifty Shades of Grey“ berichteten 36 Prozent der Erwachsenen in den USA, dass sie Sex mit Masken, Augenbinden oder anderen Formen der Fesselung erlebt hatten.

Wie viele Menschen praktizieren BDSM?

Eine Untersuchung aus den letzten Jahren zeigt, dass nahezu 47 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer schon einmal davon geträumt haben, jemanden sexuell zu beherrschen.

Gleichzeitig sind etwas mehr Frauen und weniger Männer von der Vorstellung, selbst beherrscht zu werden, erregt. Studien aus den Jahren 2016* und 2018* stellten ebenfalls fest, dass beinahe 47 Prozent der Erwachsenen Interesse an mindestens einer nicht-traditionellen Form sexueller Betätigung haben. Zudem berichteten 34 Prozent, dass sie dies in der Vergangenheit zumindest einmal ausprobiert haben.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass eine Google-Suche nach dem Begriff „BDSM“ über 500 Millionen Ergebnisse liefert. (Im Vergleich dazu bringt die Suche nach „missionarischer Sex“ etwa 163 Millionen Ergebnisse hervor.)

BDSM-Spielzeug – die vielseitige Welt des Bestrafens und Erziehens

Geflochtene 9-schwänzige Lederpeitsche
Geflochtene 9-schwänzige Lederpeitsche
erhältlich im SM Shop von peitschenbaer.de

Wenn Sie sich mit den Praktiken des BDSM auseinandersetzen wollen, sollten Sie auch die gängigen SM Sextoys und Bestrafungsinstrumente kennenlernen.

Diese sind vor allem Rohrstock, Peitsche und Reitgerte. Sie sind leicht zu benutzen und erfüllen ihren Zweck in zahlreichen Rollenspielen.

Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über seine/ihre Vorlieben aus, wenn Sie sich für ein BDSM‑Sexspielzeug entscheiden. Gemeinsam finden Sie z.B. im BDSM-Shop Peitschenbär eine große Auswahl an Artikeln für andersartige und alternative Erotik und Sexualität. Diese werden Ihre Phantasie beflügeln und noch mehr „Fun“ zu zweit bringen.

Der SM-Markt ist auf beide Geschlechter eingestellt. Männer und Frauen können auf eigens für sie angefertigte Sexspielzeuge zurückgreifen.

Bilden Sie sich eine eigene Meinung zu BDSM

Leder Halsband mit Schnallenverschluss
Leder Halsband mit Schnallenverschluss
erhältlich im SM Shop von peitschenbaer.de

Wenn es um eine sexuelle Alternative zum „normalen Sex“ geht, trifft man in unserer Gesellschaft leider oft auf Vorurteile. Für Außenstehende erscheint eine tiefe emotionale Bindung der BDSM-Partner nicht vorstellbar. Sie sehen in ihren Augen nur die Ausübung körperlicher und geistiger Gewalt.

Doch jeder erwachsene Mensch kann sein Leben und vor allem sein Sexleben so gestalten, wie er/sie es will. Bei BDSM geht es um erotische Machtspiele, die viele von uns oft nur im Kopf ausleben. In langjährigen Partnerschaften ermöglicht BDSM oft, neuen Schwung in die Beziehung zu bringen und so ein „Fremdgehen“ zu verhindern.

Drei Szenemitglieder geben Einblicke in ihren alternativen Lebensstil

Mie hat im Alter von 15 Jahren ihre Leidenschaft für BDSM entdeckt. Seither zählt sie zu den prominentesten Persönlichkeiten innerhalb der Szene. Sie gibt Unterricht in der japanischen Fesselkunst Shibari, organisiert verschiedene Events und Festivals der Szene und lebt ihre Sexualität auf eine sehr offene Weise aus.

In dem Podcast mit Ben teilt sie ihre ersten Erfahrungen, spricht über ihre Erlebnisse mit (alternativen) Beziehungsformen, Fesselconventions und erläutert, wo ihre persönlichen Grenzen verlaufen.

Wie gestaltet sich ein „typischer“ BDSM-Tag bei Domina Nika? Als vielseitige Persönlichkeit lebt sie BDSM auf unterschiedliche Weise: von provokativer Kleidung in Lack und Leder über ihre devoten Rollen bis hin zu ihrer Domina-Seite, in der sie selbstbewusst Videos aufnimmt.

Selbst beim Fußballschauen findet sie kreative Wege, ihre Leidenschaften auszuleben.

Suchen Sie eine Möglichkeit, Ihre devote Seite auszuleben oder die nächste Stufe der Dienstbarkeit zu erreichen? Die Sklavenausbildung bietet Ihnen die Chance, Ihre Fähigkeiten zu entwickeln und sich in einem sicheren Rahmen auszubilden.

Alle Infos dazu finden Sie auf www.kettenschwester.com.

Neugierig geworden?

Sind Sie nach diesem Artikel neugierig auf BDSM geworden? Dann ist es wichtig, dass in Ihrer Beziehung Vertrauen und Zuneigung an oberster Stelle stehen. Arbeiten Sie aktiv daran und pflegen Sie diese Beziehung regelmäßig. Unter Verwendung verschiedener Sexspielzeuge werden Sie mit diesen Praktiken ein ausgefallenes Erlebnis miteinander teilen.

Für viele BDSM-Praktizierende ist die Erfahrung von Lustschmerz eine wichtige Motivation. Die durch gezielte Zufügung von physischen Schmerzen und durch andere intensive Sinneseindrücke freigesetzten Endorphine werden von BDSM-Anhängern oft mit den Nachwirkungen eines Orgasmus verglichen.

Viele Paare, die BDSM-Praktiken nutzen, führen eine völlig gleichberechtigte Beziehung. Auch können sie Vorteile aus dem gespielten Machtgefälle nutzen, um im Alltag mehr Selbstsicherheit zu erlangen.

Diese vielgestaltigen sexuellen Verhaltensweisen üben auf zahlreiche Menschen eine starke Anziehungskraft aus.

Die unterschiedlichen Spielarten des BDSM

Spielerische Bestrafung, Dominanz und Unterwerfung, Fesselspiele – wer hat sich bisher nicht dieser Fantasie hingegeben oder davon geträumt?

Rollenspiele sind ein zentraler Bestandteil des BDSM, bei dem zwei oder mehr Personen bestimmte Szenen oder Fantasien nachspielen. Diese Dynamik beinhaltet oft eine dominante und eine unterwürfige Rolle und kann sowohl persönlich als auch virtuell stattfinden.

Laut einem Gespräch zwischen Mistress Damiana Chi, einer erfahrenen Domina mit psychologischem Hintergrund, und zwei Expertinnen von EverydayHealth*, liegt der Fokus auf dem psychologischen Aspekt des Machtaustauschs, der von Vertrauen und Respekt geprägt ist. Häufige Rollen sind etwa Entführer und Opfer oder Besitzer und Haustier, wobei sexuelle Aktivitäten nicht im Mittelpunkt stehen müssen.

BDSM ist ein vielseitiges Spektrum erotischer Ausdrucksformen, das weit über die stereotype Vorstellung von Schmerz hinausgeht. Während „leichtes“ BDSM spielerische Aktivitäten wie Kitzeln, Augenbinden und sanftes Fesseln umfasst, geht „Hardcore“-BDSM in Bereiche wie Fesseln mit Seilen oder heißem Wachs.

Dr. Britton betonte gegenüber EverydayHealth, dass alle BDSM-Aktivitäten auf Freiwilligkeit basieren und oft als befreiend empfunden werden. Die Beschäftigung mit Schmerz kann für viele eine fast spirituelle Erfahrung sein und zur Selbstbefreiung führen.

Zu den populären Praktiken gehören Knechtschaft, Sensation Play und Sinnesdeprivation – jede Form bietet einzigartige Möglichkeiten zur Erkundung der eigenen Grenzen und Fantasien.

Die Verkaufszahlen von „Fifty Shades of Grey“ sprechen hier jedenfalls eine sehr deutliche Sprache.

Wie finde ich Events und Freunde in der Szene? | MARY ELLXN x Lovense Lush 3 gibt Tipps

Folgende Locations werden im Video empfohlen:

  • Fushicho Köln
  • Vaegabound & Sapieha (Halle / Leipzig / Berlin)
  • Riggoros EV (Rhein / Ruhr)
  • Mie Neko Rope (Dortmund)
  • Gestalta UK (Berlin)
  • Tamandua Rope (Berlin)
  • Dojo Fukuro (Witten)
  • Ropunawa (Basel, CH)

Parties:

  • Facettenreich (Bochum)
  • Freaks on a Leash (Hamburg)
  • Catonium (Hamburg)

72d56949283a40acbbd81128a9dbb37c BDSM – Die etwas andere Welt der Erotik

Solveighttps://www.dating-vergleich.com
Solveig ist eine vielseitige freie Autorin, die sich leidenschaftlich für verschiedene Themenbereiche interessiert. Ihr breit gefächerter Interessenbereich erstreckt sich von Beauty und gesunder Ernährung über soziale Arbeit bis hin zum Thema Flirten. Mit viel Engagement und Expertise widmet sie sich jeder ihrer Schreibprojekte und überzeugt mit ihrer eloquenten Schreibweise und fundierten Recherchen.

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Ich stimme der Datenschutzerklärung zu

Verwandte Beiträge

Mehr zum Thema