Früher war das Leben schwer. Freundschaft oder Beziehung? Man musste sich entscheiden, und häufig war es nach viel Dramatik und Tränen auch mit der Freundschaft vorbei, wenn es mit der Liebe nicht geklappt hatte.
Heutzutage machen es sich viele moderne Männer und Frauen um einiges einfacher: Freundschaft oder Beziehung oder keins von beidem so richtig? Man kann sich ja auch mal in der Mitte treffen. Tadaa, der Mingle war geboren, eine Wortkreation aus den englischen Begriffen „mixed“ und „Single“.
Er ist schon längst ein Teil des Lebens in aber auch außerhalb vieler Großstädte geworden. Einfach mal ein bisschen Kuscheln oder auch Sex ohne weitere Verpflichtung oder Beziehungsgelöbnis?
Für einen Mingle kein Problem. Problematisch wird es dabei nur, wenn die Situation nicht für alle Betroffenen vollkommen klar ist: Wenn einer der beiden Partner davon ausgeht, bereits eine Beziehung zu führen, während der andere nichts davon wissen will, kann der Haussegen im Mingle-Haushalt auch schon mal schnell ganz schön schief hängen.
Je nachdem, was für ein Beziehungstyp man ist, kann das Mingledasein aber auch um einiges entspannter ablaufen, da der typische Stress einer „richtigen“ Beziehung in der Mingle-Welt so schnell nicht aufkommt: Wenn Vanessa gerade bei Marc abhängt, hat Sabine ja vielleicht Bock aufs Kino mit anschließendem Ausflug in die Schlafgemächer.
Wer viele solcher sogenannten „Friends with Benefits“ (übersetzt etwa: Freunde mit gewissen Vorzügen) kennt, in dessen Schlafzimmer wird es garantiert nie langweilig, und die typische Einsamkeit eines Singles kommt zwischen soviel Liebhaben und mitunter auch nackter Haut garantiert nicht so schnell auf.
Bei gegenseitigem Einverständnis und Toleranz ist es also kein Problem, wenn heute Susanne auf der Bettseite liegt, auf der der charmante Romeo gestern noch Christina das Frühstück ans Bett brachte – und das ist aber auch genau das Problem: Wenn die Fronten nicht geklärt sind und der Liebesabenteurer auf einen klassischen Single trifft, dem das „Kuscheln“ vielleicht doch etwas mehr bedeutet hat, ist Stress vorprogrammiert.
Für Singles mit einer entsprechenden Veranlagung und Neigung kann das Mingledasein dabei aber in der heutigen Zeit durchaus eine interessante Alternative sein – je nach Typus zur Überbrückung der Zeitspanne bis zur nächsten Beziehung oder vielleicht sogar auf Dauer.
Wenn man allerdings eher der romantischen Menschengattung angehört, eifersüchtig ist und gerne einem Menschen sein ganzes Herz schenkt, für so jemanden ist eine eher klassisch gehaltene Beziehung vielleicht doch eher das Richtige.